Hadersfeld

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  • Seehöhe 439 Meter
  • Fläche von 3,47 km²
  • 160 Häuser

Der hochgelegene Ort liegt auf der Höhe des Wienerwaldes, wo dessen Kamm in das Kahlengebirge übergeht. Es ist ein Kettendorf mit Streckenhöfen, neuzeitlichen und jüngsten Blockfluren und einem den ganzen Ort umgebenden Waldgebiet hoher Lage. Der dort liegende Sonnberg an der südlichen Grenze ist 441 Meter hoch, der Heuberg östlich 347 Meter. Die Gruppe der Hadersfelder Berge, die das Nordende der Alpen darstellt, wird durch den Kierlingbach und den schon von den Römern als Straße benützten Sattel von Gugging vom übrigen Wienerwald abgetrennt. Als schöner Aussichtspunkt über die Donau hinaus bis zum Bisamberg, zum Marchfeld und zum Rohrwald bietet Hadersfeld einen vielfach aufgesuchten Ausflugspunkt.

Um 1904 wurde in Hadersfeld eine eigene Ortwasserleitung gebaut. Anlassfall hiezu waren mehrere Typhusfälle bei Sommerparteien im Schloss, die vom unhygienischen Wasser herrührten. Auch waren die bei vielen Häusern angelegten Hausbrunnen meist nicht sehr ergiebig und dazu oftmals nicht genügend weit weg von Güllegruben und Misthaufen angelegt. Im näheren Ortsbereich standen drei, für damalige Verhältnisse saubere, Quellen zur Verfügung, die aber in den Sommermonaten manchmal auch versiegten. Diese Quellen waren die „Königsbrunnenquelle“, heute mit Betonringen eingefasst, dient als Reservelöschwasserbrunnen für die Feuerwehr. Das „Ameisenbründl“ oberhalb der Greifensteiner Straße und schließlich die Quelle im Kierlinger Graben. Leute, die es sich leisten konnten, ließen sich das Trinkwasser vom „alten Schnapper“ mit dem Wasserwagen nach Hause bringen. 1907 wurde die Wasserleitung in Hadersfeld einer der Ersten im Bezirk Tulln.

1925 bekommt Hadersfeld den elektrischen Strom. Mit dem Strom ging man damals sehr sparsam um. Er wurde ausschließlich zum Beleuchten verwendet. Trotzdem verfügte Hadersfeld über eine besonders fortschrittliche Straßenbeleuchtung. Diese wurde bei Bedarf und bei Dämmerung zwischen 18 und 20 Uhr vom Haus „Denk“ (Feldgasse 6) aus eingeschaltet. Der Grund dafür war, dass die Bauern in dieser Zeit die Milch im Milchkasino abgaben.

Sehenswertes:

  • Schloss Hadersfeld: 1664 erbaut und 1805 vom damaligen Besitzer Fürst Liechtenstein zum Wohn- und Jagdschloss mit Kapelle umgebaut.
  • Obelisk: Auf einer künstlichen Grotte aus Bruchsteinen ruht auf einem Sockel ein Quader, der einen sich nach oben verjüngten Steinpfeiler trägt. Quader und Pfeiler sind aus behauenem Naturstein gemauert. Die Spitze ist stumpf und trägt einen goldenen Stern, der an die Triangulierung erinnert und die Grenze des Bistums Passau markiert. Vom Obelisk hat man eine schöne Aussicht ins Tullnerfeld und ins Marchfeld. Das Objekt wurde Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet und steht unter Denkmalschutz. Hier soll sich früher ein römischer Wachturm (Specula) befunden haben und während der Ersten Wiener Türkenbelagerung und der Zweiten Wiener Türkenbelagerung befanden sich an dem Standort Kreidfeuer. Johann Joseph Fürst von Liechtenstein ließ von Joseph Hardtmuth nach 1800 unweit des Schlosses Hadersfeld einen Naturpark errichten, zu dem auch ein nicht mehr erhaltener Tempel zählte, der auf dem Tempelberg stand, wo sich heute die Tempelbergwarte befindet. Hier finden Sie ein Amtssachverständigengutachten vom April 2020!
  • Tempelbergwarte: Die Tempelbergwarte ist ein Aussichtsturm auf dem 403 m hohen Tempelberg zwischen den Ortschaften Altenberg und Hadersfeld. Der Grundriss des 14,3 Meter hohen Turmes beträgt 4,9 × 5,9 Meter. Die obere Aussichtsplattform befindet sich in 13,2 Meter Höhe und kann über die 47 Stufen im Inneren der Warte sowie die 13 Stufen der Eisentreppe von der unteren, auf etwa 10,7 Meter Höhe liegenden Plattform erreicht werden. Der Ausblick reicht vom Voralpenland über das Tullnerfeld sowie über die Donau weit ins Weinviertel. Der Bau der Warte wurde am 26. Juni 1906 zu Ehren von Kaiser Franz Joseph I. anlässlich seines 60-jährigen Regierungsjubiläums vom Altenburger Gemeinderat beschlossen und ab dem Frühjahr 1908 von der Baufirma Karner aus Wördern errichtet. Die Eröffnung fand am 27. September 1908 statt; die Festrede hielt der Orthopäde Adolf Lorenz. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Warte zwar stark baufällig, die Sektion Klosterneuburg des Österreichischen Touristenklubs konnte sie jedoch erhalten und mit Hilfe von zahlreichen Subventionen im Ausmaß von 16.000 Schilling wieder instand setzen. Die feierliche Wiedereröffnung fand am 7. Oktober 1956 stand. Im Jahre 1980 wurde die Warte wieder an die Gemeinde St. Andrä-Wördern zurückgegeben. Die Öffnungszeiten sind durchgehend von 1. April bis 31. Oktober.