Rattenbekämpfung - eine Gratwanderung

Rattennester verursachen Schäden im Kanalnetz durch Einbruch des Asphalts…

Letztes Jahr ist an vier Stellen die Asphaltdecke von Gemeindestraßen eingebrochen. Bei der Sanierung wurde an allen Stellen ein Rattenbau festgestellt, der die Straße unterminiert hat und durch den bei Regen Material in den Kanal gespült wurde. Im Gemeindegebiet von St. Andrä-Wördern wurde schon seit Jahren die Eindämmung der Rattenpopulation unterlassen. Von der Gemeinde wurde deshalb durch den Bürgermeister eine flächendeckende Rattenbekämpfungsaktion angeordnet und zweimal im Amtsblatt angekündigt.

 Köderauslegung erfolgt…

Die Information zu diesem Thema ist leider etwas zu wenig detailliert ausgefallen. Viele Bürger waren überrascht, als der Mitarbeiter des Schädlingsbekämpfers vor der Tür gestanden ist und Zutritt zum privaten Grund erbeten hat um den Köder auszulegen. Viele haben den Zutritt verweigert, nicht wissend, dass das nach dem Epidemiegesetz 1950 gestattet werden muss und deshalb das Verhindern von Maßnahmen sogar strafrechtliche Folgen haben kann. Der Wirkstoff darf vom Schädlingsbekämpfer nicht an den Besitzer zur Auslegung weitergegeben werden, sondern muss von der Fachkraft selbst an geeigneten Stellen platziert werden. Die Aktion ist jetzt fertiggestellt. Die Nagerpopulationen werden genau beobachtet, damit die Wirkstoffe in Zukunft gezielter eingesetzt werden können.

Ratten übertragen Krankheiten…

Die Übertragung von Krankheiten durch Nager ist gut belegt und kann auch damit begründet werden, dass der Stoffwechsel der Tiere sehr ähnlich dem des Menschen ist. Nicht ohne Grund werden Mäuse und Ratten in der pharmakologischen Forschung als Versuchstiere eingesetzt. Lebt ein Nager im Kanal, weil dort durch Entsorgung von Speiseresten über die WCs das Nahrungsangebot sehr gut ist, kann er dann mit Keimen infiziert sein, die beim Menschen schwere Krankheiten hervorrufen können. Also Vorsicht, wenn Sie Rattenexkremente irgendwo sehen.

Bitte jede Sichtung von Ratten beim Bürgerservice der Gemeinde (02242 / 31300), beim Kanalwart oder bei einem der UmweltgemeinderätInnen unter Angabe der genauen Adresse, Datum, Uhrzeit, der Anzahl der gesichteten Tiere und ob lebend oder tot melden. Nur dann kann genau abgeschätzt werden wo und wie reagiert werden muss.

WICHTIG

  • Komposthaufen richtig anlegen und betreuen. Es soll das Nahrungsangebot für Nager möglichst gering gehalten werden. Keine gekochten Speisen, kein Fleisch deponieren.
  • Haustiere, wie Katzen und Hunde vertreiben die Nager nachhaltig.
     Essensreste nicht über das Klo entsorgen. Das ist ein Festmahl für die Ratten.
  • Keine Rattenvernichtung in Eigenregie durchführen, da Ratten schon gegen diverse Wirkstoffe immun werden. Die von der Gemeinde beauftragten Schädlingsbekämpfer wissen welche Wirkstoffe am effizientesten sind und deshalb ist es besser Kontakt mit dem Bürgerservice aufzunehmen.