Ehrenbürger

Hans Enzmann

Foto für Hans EnzmannHans Enzmann wurde am 5. November 1896 zu Wien geboren und verstarb am 5. März 1965. Als Vizebürgermeister von Wördern entfaltete er hier eine segensreiche, vielseitige Tätigkeit auf dem Gebiete der Gemeindeverwaltung und Kulturförderung. Er war der Gründer des „Bildungs- und Heimatwerkes“ und förderte das Bildungswesen des Ortes durch Konzerte, durch Veranstaltungen von Abendkursen sowie den Bildungskreis erweiternde Exkursionen, mit dem allen er es verstand, in breiten Kreisen Verständnis für die vielfältigen Probleme unserer Zeit auszulösen; ein volksverbundenes Bemühen, das ihm in weitesten Bereichen uneingeschränkte Anerkennung einbrachte. Die auf dem ehemaligen Haselgruber-Gelände in Wördern errichtete Wohnhausanlage wurde nach Hans Enzmann benannt.

Dr. Otto von Habsburg

Foto für Dr. Otto von HabsburgDer Gemeinderat von Hintersdorf hat in seiner Sitzung am 12. April 1937 den einstimmigen Beschluss gefasst, Herrn Dr. Otto von Habsburg das Ehrenbürgerrecht der Gemeinde Hintersdorf zu verleihen. Von der damaligen Gauleitung im Dritten Reich wurde Dr. Otto von Habsburg die Ehrenbürgerschaft unrechtmäßig aberkannt. Am 3. Mai 1998 wurde diese mit einer Feier wieder erneuert. An der Feier, welche vom "Hagenthaler Kulturkreis" im Garten des Dorfgasthauses veranstaltet wurde, nahmen der Bezirkshauptmann, der Herr Pfarrer Luger und Persönlichkeiten des Bezirkes, der Gemeinde, der Nachbargemeinden sowie Vereine teil. Das Fest wurde von der Blasmusik St. Andrä-Wördern umrahmt und durch Beiträge der Volkstanzgruppe Kirchbach bereichert.

Bürgermeister Alois Haschberger

Foto für Alois HaschbergerAlois Haschberger wurde am 28. Juni 1940 in Klosterneuburg geboren. Er besuchte in Klosterneuburg die Volksschule und Hauptschule und entschied sich, den Beruf Maurer zu erlernen. Nach erfolgreichem Abschluss besuchte er die Werkmeisterschule und konnte ab 1960 bei der Gemeinde Wien als Werkmeister arbeiten. Im Zuge dessen absolvierte er die Beamten-Matura und die theoretische Baumeister 1960 schloss er die Ehe mit Anita und im gleichen Jahr zogen sie nach Hintersdorf. Aus der Ehe gehen 3 Söhne hervor. Seine Karriere auf der Gemeinde begann im April 1965, als er in Hintersdorf zum Gemeinderat bestellt wurde. Mit der Gemeindezusammenlegung 1972 wurde er Gemeinderat der Großgemeinde St. Andrä-Wördern. Ab April 1973 war er Ortsvorsteher von Hintersdorf, 2 Jahre danach wurde er Vizebürgermeister und gleichzeitig Ressortleiter vom Tiefbauausschuss. Im September 1988 wurde er erstmals zum Bürgermeister der Marktgemeinde St. Andrä-Wördern gewählt, welches Amt er bis Mai 2002 bekleidete. Im November 2002 wurde Herrn Haschberger von der Marktgemeinde St. Andrä-Wördern die Ehrenbürgerschaft verliehen. Des weiteren ist er Träger der Florianiplakette, Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Hintersdorf, Feuerwehr Kirchbach und des Schützenvereines, Ehrenpräsident des SV St.Andrä-Wördern und Träger der Viktor-Adler-Plakette, welches die höchste Auszeichnung der SPÖ darstellt. Des weiteren erhielt er am 20. April 1999 das goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich verliehen und wurde von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll überreicht. Alois Haschberger verstarb am 3. November 2017 im Alter von 77 Jahren und wurde am Ortsfriedhof in St. Andrä beigesetzt.

DDr. Konrad Lorenz

Foto für DDr. Konrad LorenzDDr. Konrad Lorenz wurde am 7. November 1903 zu Wien als Sohn des Schöpfers der modernen Orthopädie, Prof. Dr. Adolf Lorenz, geboren. Die Mutter, geb. Emma Lechner, wurde ebenfalls in Wien geboren und ist in Altenberg aufgewachsen. Seine medizinischen Studien vollendete der junge Konrad Lorenz in New York und Wien. Anschließend wurde er Assistent am Wiener Anatomischen Institut und richtete seine Forschungen auf die tierischen Instinkte, um durch einen Tier-Mensch-Vergleich zu einer wissenschaftlichen Selbsterkenntnis des Menschen beitragen zu können. Mit erst 29 Jahren war Lorenz bereits zweifacher Doktor und verfasste 1935 sein erstes Werk, „Der Kumpan in der Umwelt des Vogels“, eine Arbeit, mit der er den Grundstein für eine neue „Vergleichende Verhaltenslehre“ legte, die in ihrer Bedeutung mit Charles Darwins Entwicklungslehre und Siegmund Freuds Psychoanalyse verglichen werden kann. 1937 arbeitet Konrad Lorenz am Wiener Zoologischen Institut und wurde 1940, da ihm die eigene Heimat keine Entwicklungsmöglichkeiten bot, als Universitätsprofessor für Psychologie an die Universität Königsberg in Ostpreußen berufen. Volle 23 Jahre verbrachte er als Direktor des Max-Planck-Instituts für Verhaltenspsychologie in Seewiesen (Oberbayern), wo über 100 bahnbrechende wissenschaftliche Werke entstanden. Vor allem das Ausland hatte das richtige Verhältnis für die einzigartige Leistung, die mit zwei Professuren und sieben Ehrendoktoraten sowie dem französischen Orden „Pour le mérite“ honoriert wurde. Den Höhepunkte bildete jedoch die an einen Wissenschaftler zu vergebende höchstmögliche Auszeichnung, der dem Siebzigjährigen verliehenen Nobelpreis für Medizin. Im elterlichen Stammsitz zu Altenberg a. d. Donau nahm Lorenz seinen weiteren dauernden Aufenthalt und errichtete hier ein Forschungsaquarium, das nach seinem Ableben nun seinen Schülern die Möglichkeit bietet, die Verhaltensforschung weiterzupflegen. Am 6. Dezember 1973 beschloss der Gemeinderat von St. Andrä Wördern DDr. Konrad Lorenz die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde zu verleihen. Prof. DDr. Konrad Lorenz ist wenige Monate nach Vollendung seines 85. Lebensjahres am 27. Februar 1989 in Altenberg gestorben und wurde auf dem Ortsfriedhof in St. Andrä in der Familiengruft beigesetzt.

Geistl. Rat Pfarrer Monsignore Josef Luger

Foto für Geistl. Rat Pfarrer Monsignore Josef LugerJosef  Michael Luger wurde am 12. Oktober 1933 in Steinakirchen am Forst geboren. Er besuchte das Stiftsgymnasium in Melk, studierte Philosophie und Theologie an der Diözesan-Hochschule in St. Pölten und wurde am 29. Juni 1959 zum Priester geweiht. Nach einigen Jahren als Kaplan in verschiedenen Pfarren der Diözese wurde er im Februar 1965 als Kaplan nach St. Andrä versetzt und am 4. September 1966 als Pfarrer feierlich installiert. In seiner langen Amtszeit hat Josef Luger die Pfarre durch seine Persönlichkeit geprägt und ihr ein ganz neues Bild gegeben. Mit der Planung und dem Aufbau eines neuen Pfarrhofes auf dem Grund des ehemaligen Pfarrgartens schuf er die Voraussetzungen für ein blühendes Leben in der Pfarre. Die Arbeit der einzelnen Gliederungen der Pfarre und Veranstaltungen wie das jährliche Pfarrfest wären ohne den großen Saal des neuen Pfarrhofes nicht möglich. Auch für viele andere Veranstaltungen steht der Saal des Pfarrhofes offen. Durch die Sorge um die Instandhaltung und Renovierung der Kirche und ihrer Einrichtung hat er wesentlich zur Erhaltung und Bewahrung wertvollen Kulturgutes beigetragen. Ein besonderes Anliegen war und ist für Pfarrer Luger stets die seelsorgliche Betreuung der Menschen seiner Pfarre, die Feier der Liturgie, die Spendung der Sakramente. Ebenso wichtig aber ist für ihn der persönliche Kontakt mit jenen, die Hilfe suchen. Es gibt wohl niemanden, für dessen Probleme und Nöte Pfarrer Luger nicht ein offenes Ohr hätte. 1988 wurde Pfarrer Josef Luger mit dem Titel "Geistlicher Rat" ausgezeichnet; im Jahre 1999 wurde ihm die höchste Auszeichnung der Marktgemeinde zuerkannt: mit der Ernennung zum Ehrenbürger von St. Andrä-Wördern dankten ihm Bürgermeister und Gemeindevertretung im Namen aller Ortsbewohner für sein segenreiches Wirken. Im Rahmen des 3. Patroziniumsfestes zu Ehren des Hl. Andreas wurde Pfarrer Josef Luger am 30. November 2008 durch Bischof DDr. Klaus Küng die Auszeichnung „Monsignore“ verliehen. Gleichzeitig wurde der Untere Kirchenplatz in "Monsignore Josef Luger-Platz" umbenannt. Am 27. Dezember 2012 verstarb er im Alter von 79 Jahren.

Bürgermeister Franz Pasruck

Foto für Franz PasruckBürgermeister Franz Pasruck, geboren am 13. April 1923 in Klosterneuburg, wurde schon im Jahre 1955 in den Gemeinderat der ehemaligen Marktgemeinde Wördern gewählt, übernahm 1957 das Finanzressort und wurde im Jahr 1960 zum Bürgermeister gewählt. Auch anlässlich der Bildung der Großgemeinde im Jahr 1972 wurde er in dieser Funktion bestätigt, sodass er 1988 auf eine 28jährige Amtszeit als Bürgermeister zurückblicken konnte. Durch seine vielfältige Tätigkeit für und in verschiedenen Vereinen und Institutionen erhielt Bürgermeister Pasruck Auszeichnungen und vor allem in Ansehung seiner Verdienste für seine Gemeinde die Goldene Medaille und das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich sowie das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich. Seine unermüdliche Tätigkeit für seine Gemeindebürger fand in der Verleihung des Ehrenringes sowie der Ehrenbürgerschaft der Marktgemeinde St. Andrä-Wördern Anerkennung und Würdigung. Die Kanalisation der Orte St. Andrä und Wördern, der Ausbau der Wasserleitung und der Straßenbeleuchtung in der ganzen Großgemeinde, die Errichtung von Kindergärten und Schulen, von Gemeindeämtern und Feuerwehrdepots, der Bau eines Arzthauses, die Neugestaltung der Friedhofsgebäude sowie die Schaffung von Wohnraum hat er in seiner Amtszeit als Bürgermeister geschaffen. Kurz nach Vollendung seines 65. Lebensjahres legte Franz Pasruck 1988 nach rund 33 Jahren als Gemeinderat (davon 28 Jahre als Bürgermeister) sein Amt in jüngere Hände. Am 2. Februar 1996 verstarb er im Alter von 72 Jahren.

Prof. Dr. Adolf Schnürl

Foto für Prof. Dr. Adolf SchnürlAdolf Schnürl wurde als viertes Kind seiner Eltern Karl und Maria Schnürl am 19. Februar 1927 in Wördern geboren. Er besuchte die Volksschule in St. Andrä-Wördern von 1933 bis 1937, anschließend das Gymnasium in Klosterneuburg von 1937 bis 1941. Danach absolvierte er bis 1944 die Handelsakademie in Wien und wurde nach der 3. Klasse der Handelsakademie zur deutschen Wehrmacht einberufen. Nach dem Kriegseinsatz im Kampf um Wien kehrte er im April 1945 wieder heim. Seit 1951 verheiratet mit Edith, geb. Ziehensack, entstammen der Ehe vier Kinder und neun Enkelkinder. Adolf Schnürl war zunächst Angestellter im väterlichen Betrieb im Perfekt-Modejournal-Verlag in Wien, von 1959 bis 1992 auch nebenberuflicher Standesbeamter in der Gemeinde St. Andrä-Wördern. Mit 6 Jahren lernte er bereits Klavierspielen, später Cello, Klarinette und Orgel. 1944 leitete er im Kirchenchor seine erste Mozart-Messe (die Missa brevis in B-Dur). Nach dem Krieg war er am Wiederaufbau des Musik- und Gesangvereines, dessen Obmann er bis 1992 war, beteiligt. 1964 gründete er die Musikschule, die im Jahre 1986 von der Marktgemeinde St. Andrä-Wördern übernommen wurde und dessen Leiter er bis 1992 war. Von seinen vielen Auszeichnungen seien hier erwähnt die Verleihung des Titels Professor im Jahre 1978, das silberne Ehrenzeichen des Landes Niederösterreich im Jahre 1986, das silberne Ehrenzeichen der Republik Österreich im Jahre 2001 und nun zuletzt die Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Marktgemeinde St. Andrä-Wördern im Jahre 2008. Am 9. Mai 2014 wurde anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums der Musikschule St. Andrä-Wördern diese in "Prof. Adolf Schnürl Musikschule" umbenannt.

Dr. Kurt Waldheim

Foto für Dr. Kurt WaldheimDr. Kurt Waldheim wurde am 21. Dezember 1918 in Wördern, Hauptstraße 7, unter seinem ursprünglichen Namen als Sohn des Fachlehrers Wenzel Watzlawik geboren. Seine Mutter Josefine war die Tochter des Bürgermeisters von Wördern, Wilhelm Petrasch. Waldheims Berufslaufbahn und damit auch seine politische Tätigkeit begann 1945 mit dem Eintritt ins Außenamt als Sekretär des Außenministers. Nach Abschluss des Staatsvertrages strebte Österreich die Verankerung in der Weltorganisation der Vereinten Nationen an und entsandte Waldheim nach New York, um dort Österreichs Aufnahme vorzubereiten. 1955 wurde er österreichischer UN-Botschafter in New York. 1960 bis 1962 war Dr. Kurt Waldheim Chef der politischen Abteilung West des Außenamtes und wirkte als Mitglied der Delegation bei den Südtirolverhandlungen mit Italien. 1962 bis 1964 war er Chef der gesamten politischen Sektion. In letzteren Jahre kam er wieder zu den Vereinten Nationen (UNO), wo er zwei Mal Generalsekretär und damit der ranghöchste Beamte der Welt wurde. Im gleichen Jahr wurde er auch Präsident der Weltraumkommission. In Würdigung seiner Verdienste um Österreich und den Weltfrieden fasste der Gemeinderat von St. Andrä-Wördern 1979 den Beschluss, Waldheim das Ehrenbürgerrecht zu verleihen. 1986 wurde Dr. Kurt Waldheim in zwei Wahlgängen zum Bundespräsidenten gewählt. Am 14. Juni 2007 verstarb er im Alter von 88 Jahren.

Joe Zawinul

Foto für Joe ZawinulJoe Zawinul eigentlich Josef Erich Zawinul wurde am am 7. Juli 1932 in Wien geboren. Er war ein österreichischer Jazz-Pianist, Keyboarder, Komponist, Bandleader und Arrangeur. Gemeinsam mit Miles Davis entwickelte er die Stilrichtung des Electric Jazz, auch Jazzrock oder Fusion Musik  genannt. Zawinul ist damit der einzige europäische Musiker, der in der Geschichte des Jazz von stilprägender Bedeutung war. Er gilt als einer der sehr wenigen Keyboard-Spieler, die am eigenen Spiel und an einem warmen, natürlichen Klang erkennbar sind. Seine Gruppe ‚Weather Report’ zählt in Fachkreisen und beim Publikum als die bedeutendste Jazzformation im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts. Joe Zawinul erhielt am 28. Juni 2007 die Ehrenbürgerschaft der Marktgemeinde St. Andrä-Wördern. Der mit seiner Heimatgemeinde Kirchbach eng verbundene Jazz-Weltstar verstarb am Dienstag, 11. September 2007 in einem Wiener Spital. Der Musiker, der am 7. Juli seinen 75. Geburtstag gefeiert hatte, befand sich seit Anfang August in stationärer Behandlung.